Die Internet-Revolution des Einzelhandels

Warum 2012/2013 der ideale Zeitpunkt für Internetmarketing ist

Der Einzelhandel – von vielen fast totgesagt – hat die Chance eine Renaissance zu erleben. Und ausgerechnet Google, Facebook und Co. machen es möglich. Das klingt paradox. Doch der Reihe nach:

Die Wellen des Einzelhandels

Als Tante Emma noch jung war, blühte der Einzelhandel und die Zahl der Mitbewerber war bekannt. Gab es zwei gleiche Anbieter, zum Beispiel zwei Buchläden, dann wusste der Kunde genau, zu welchem Buchladen er will. Da spielten Verwandtschaftsverhältnisse, Parteizugehörigkeit und vieles mehr eine Rolle.

Die erste Welle, die den Einzelhandel überrollte, waren große Einkaufszentren vor den Toren der Städte. Groß waren auch die Parkplätze, die Breite des Sortiments und die Werbung der übermächtigen Giganten. Darwins “Survival of the fittest” hatte den Einzelhandel erreicht.

Die zweite Welle, die den Einzelhandel überrollte, war das Internet. Warum zum Buchhändler gehen, wenn Anbieter wie z.B. amazon so nah sind? Die e-commerce Welle überrollte alle Branchen, denn bald gab es jedes Produkt im Internet. Anbieter wurden nicht mehr vor Ort, sondern bei Google gesucht.

Ausgerechnet Google eröffnet nur die dritte Welle: Standortbezogene Dienste (Location-based Services) sind der große Trend im Internetmarketing 2012/2013 und darüber hinaus. Und für clevere Einzelhändler und lokale Anbieter liegt hierin die Goldgrube der nächste Jahre.

Was steckt dahinter:

Der Anteil der mobilen Internetnutzer (z.B. über Smartphones) ist in den letzten Jahren rasant gewachsen. Wenn Ihr Unternehmen bereits im Internetmarketing aktiv ist, dann konnten Sie früher sagen “mein Unternehmen steht beim Suchbegriff X (z.B. “Buchladen”) auf Platz 15″. Diese Aussage galt früher egal ob der Kunde in München oder Hamburg gesucht hatte. Das ist Geschichte. Mit Fokus auf die mobilen Nutzer hat Google seinen Algorthmus so verändert, dass bei Eingabe des Begriffs “Buchladen” vor allem lokale Anbieter erscheinen (“Buchladen Altstadt”, “Buchladen Römergasse” usw.). Je nach Begriff werden in etwa die Plätze 2-7 mit lokalen Anbietern ausgegeben.

Ein erster Schritt hierzu war die Integration von Google Maps (also der Karte) in die Google Suchergebnisse. Wenn Sie nach einem Hotel suchten, bekamen Sie schon seit längerem eine Karte Ihres Aufenthaltsortes in die Suchergebnisse eingeblendet, auf dem die lokalen Hotels eingeblendet waren.

Neu in 2012 sind nun zwei Dinge:

1. Immer mehr Begriffe, werden von Google als Lokal eingestuft. Somit werden bei immer mehr Begriffen lokale Anbieter ausgegeben.

2. Inzwischen sind Google Maps Einträge und Webseiten Teil der lokalen Suchergebnisse. Ihre Webseite kann also auch im Nachbarort auf Platz 2 stehen, selbst wenn dort kein Kartenergebnis in der Google Maps Karte von Ihnen angezeigt wird. Beispiel: Nach meiner Optimierungsberatung erschien die Webseite eines Dentallabors unter dem Suchbegriff “Zahntechnik Frankfurt” auf Platz 2, obwohl das Labor 20 km von Frankfurt entfernt ist und somit in den Maps-Ergebnissen nicht für Suchende in Frankfurt auftaucht.

Tipps für Einzelhändler und lokale Anbieter:

 Schritt 1: Schaffen Sie klare Kundenvorteile, die nur Sie als lokaler Anbieter erbringen können. Ein schneller, freundlicher und persönlicher Vor-Ort-Service übertrifft jeden Paketboten.

Beispiel Buchladen: Liefern Sie aus dem Warenbestand innerhalb von 6 Stunden in einem festlegten Radius nach Hause / ins Unternehmen, so sind Sie schneller als jeder Internetanbieter.

Beispiel Büromaterial-Handel: Bieten Sie den Unternehmen vor Ort an, das komplette Bestandsmanagement für deren Büromaterial zu übernehmen. Mittels z.B. Kanban-Systemen sorgen Sie dafür, dass immer alle Büromaterial-Artikel vorrätig sind.

Schritt 2: Führen Sie mit einem Internetmarketing-Berater eine klare Suchbegriffsanalyse durch. Legen Sie gemeinsam fest, für welche Suchbegriffe sich eine Optimierung lohnt.

Schritt 3: Legen Sie mit Ihrem Berater eine Prioritätenliste der Suchbegriffe fest.

Schritt 4: Erarbeiten Sie mit Ihrem Berater einen Massnahmenplan, um Ihre Webseite für die wichtigsten Suchbegriffe zu optimieren. Die Suchmaschinenoptimierung umfasst über 200 Kriterien, die Google berücksichtigt. Diese können Sie sich wie 200 Stellschrauben einer Maschine vorstellen. Welche Stellschrauben für Ihren Suchbegriff entscheidend sind, gilt es mit Ihrem Berater zu arbeiten. Wichtige Elemente können hierbei zum Beispiel sein: Meta-Angaben, Texte, Google Places, Google Webmaster-Tools, WordPress-Blog usw.

Schritt 5: Ergebniskontrolle: Bei welchen Begriffen Ihrer Suchbegriffs-Prioritätenliste konnten Sie 6-8 Wochen nach Abschluss der Optimierungsmaßnahmen Erfolge erzielen? Für Begriffe bei denen Sie Erfolge haben, gilt es nun durch weitere Maßnahmen diese Erfolge / Platzierungen zu behaupten.

Schritt 6: Haben Sie bei bestimmten Begriffen keinen Erfolg, so prüfen Sie gemeinsam mit Ihrem Berater, ob sich hierfür der Einsatz eines Werbebudget lohnt. Die Bewerbung von Platzierungen im Kartendienst von Google (Google Maps / Google Places) ist zum Beispiel schon mit einem Budget von 40 Euro im Monat möglich. Auch in den sozialen Netzwerken (z.B. Facebook) ist eine lokale Werbung für ein kleines Budget möglich.

Schritt 7: Überprüfen Sie, wie Sie die sozialen Netzwerke für Ihr lokales Angebot nutzen können.


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